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Reise nach Venezuela

Gerade halbwegs genesen von einer hartnäckigen Erkältung, um 3 Uhr nachts von einem perversen Anrufer aus dem Schlaf gerissen, um 5,24 Uhr den (Bus) 109er zum Dammtor Bahnhof nehmend… die Reise begann relativ gut.

Schon im Zug von Hamburg nach Frankfurt das erste Missgeschick. Das Reisebüro hatte mir eine falsche Fahrkarte ausgestellt, ich musste 20,- DM nachlösen, da ich im ICE sass, aber nur ein IC-Ticket besass. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn ich nicht vorher grosszügig zum Urlaubsbeginn 10,- DM für eine spanische Hola (Zeitschrift) bezahlt hätte und somit noch exakt 20,90 DM deutsches Bargeld dabei hatte, um für den Rückweg das gleiche zu erleben und zu bezahlen.

Bis zum eigentlich geplanten Abflug ab Frankfurt verlief auch alles erst planmässig. Seitdem warte ich auf den bereits zum 2. Mal verschobenen Abflug. Triebwerkschaden. So etwas sollte man auch ruhig lieber gut reparieren, also Geduld!

Mit 0,90 DM (die 20,- brauchte ich ja für die Rückreise) war kein Telefonat nach München (Sitz des Reiseveranstalters, über den meine Reise gebucht war) möglich. Der muffelige VIASA-Angestellte (venezolanische Fluggesellschaft) erlaubte mir zwar umsonst ein Telex nach Carácas zu senden. Nach München telefonieren durfte ich aber nicht. Beim Bundesgrenzschutz durfte ich dann kurz umsonst telefonieren. Danke! Der Veranstalter in München sagte mir lapidar, dass mich wohl nachts bei Ankunft in Carácas niemand mehr abholen würde. Hey, deshalb rief ich doch an. Ich sollte mir ein Taxi nehmen. Super Idee, nachts allein in Carácas, wo alle Reiseführer eindringlich auch vor ausraubenden Taxifahrern warnen.

Schweren Herzens wechselte ich meinen 20,- DM Schein für Kleingeld zum Telefonieren, werde schon irgendwie zurück nach Hamburg kommen, wenn ich dann jemals überhaupt aus Deutschland raus komme, das war jetzt wichtiger. In München beim Veranstalter ein Anrufbeantworter, der mir verkündete, dass das Büro genau jetzt seine Öffnungszeit hat. Die Wartezeit verschönte uns ein Mittagessen des freundlichen Flughafenrestaurants.