Der letzte Tag in Oaxaca City war sehr interessant, wir haben viele Galerien besichtigt, waren abends alle zusammen essen im 5 Sterne Hotel Victoria.
Dann ein wenig history live. Ich las gerade in vorher bereits erwaehntem Buch ueber die Entfuehrung eins Bankier-Billionaers nach dem Chiapas-Zapatista Guerillaaufstand. Was ich erst kurz danach erfuhr war, dass der Mann derjenige war, den wir mittags im Ort getroffen hatten. Die bodyguards waren mir auch nicht aufgefallen.
Nachts trat ich meine Fahrt an den Strand an. Ich hatte mir keine Gedanken oder nicht genug darueber gemacht, wieso man fuer 225km 6 Stunden braucht. – Hinterher hörte ich von 1.400 Kurven.
Nach 1 Stunde Schlaf wusste ich es. Ich sass in der 1. Reihe und wurde hin und her gerissen von den Kurven, die der Busfahrer in schwindelnden Hoehen nahm. Meine sofortige Bitte, doch mal anzuhalten wurde beantwortet damit, dass sich im hinteren Teil die Toilette befindet, falls ich… aber bis dahin haette ich es niemals lebend geschafft. Ich frass ein Kaugummi und zwaengte mir die trockene Biodramina-Pille rein, sekuendlich auf die Wirkung hoffend. Um 3am fragte mich der Busfahrer, ob ich denn nicht muede sei. Und ob, meine Augen und ich waren fertig von der enormen Konzentration, den Kurven zu folgen.
Irgendwann bin ich dann eingepennt, als die Drogen wirkten. Never again!
Life is a beach
Hier in Puerto Escondido begab ich mich in die wunderschoene Comunidad Ecologica de Punta Zicatela, wo mich ein riesiges offenes Haus mit verschiedensten Sitzgruppengelegenheiten erwarte und Ausblicken auf verschiedene Straende, einer davon voellig untouched, denn niemand hatte wirklich Zugang bzw wusste davon und der ging bis in den Horizont. Zu der Anlage gehoerten 2 Palapas mit Service und Schwimmbaedern mit Blick aufs Meer hinunter. Da das ein Naturschutzgebiet ist, gab es kein Telefon, kein TV, dafuer viele bunte Schmetterlinge, bunte Voegel, Fuechse, Iguanas und besonders im Dunkeln viele merkwuerdige Geraeusche und Rascheln, meist aber uebertoent vom enormen Knallen der Wellenbrecher, aehnlich einem gewaltigen permanenten Sturm. Das ganze Gelaende mit seinen 24 Hauesern, eines vom anderen nicht sichtbar, war voellig verlassen und die Aufseher kuemmerten sich besonders um die Kontrolle um “mein” Haus herum, trotzdem war die Dunkelheit doch etwas furchterregend, denn der Strand nur 10m oder so entfernt, nicht durch Zaun oder Mauer abgetrennt. Aber alle meinten, es wuerde total sicher sein. Was ja auch sein mag, wenn man nicht allein dort ist.
Von dem einen Restaurant aus hatte man einen grossartigen Blick auf 3km Strand, die Playa Zicatela, der 3-beste Surfstrand der Welt. Direkt unter der Anlage das vom Ort 45min entfernte beste Areal zum surfen. Dort hatte ich dann auch gestern meine ersten surf-Stunden von einem Rettungsschwimmer. 1. Punkt, auf dem Brett zu bleiben, schaffte ich ohne Probleme. Punkt 2 sollte eigentlich vor Punkt ein kommen: wie gehe ich mit einer Welle um, die ich nicht surfend nehmen will? Kleinen Schreck gekriegt! Die Wellen hier sind momentan nicht so hoch, aber sie haben eine enorme Wucht! Bin erstaunt, wie leicht man doch aufs Brett hochkommt. Nun dauert es natuerlich noch einige viele Male training, bis ich auch oben stehenbleibe und spaeter dann auch noch Kurven nach meinem Wunsch machen kann. Aller Anfang ist schwer und mein Kreuz merkts! Werde gleich nochmal allein raus aufs Meer zum ueben vorn am Strand.
Die Vertreibung aus dem Paradies erfolgte heute, denn 8 Personen hatten sich in meinem Traumhaus bereits seit laengerer Zeit angesagt. Was voellig OK ist, denn der one-way zum Ort mit anderen Leuten und naechtlichem Barleben ist eben wie erwaehnt 45min den Strand lang entfernt und bei Dunkelheit geht das rein gar nicht, wobei ein Taxi von meinem abgelegenen Haus auch nicht allzu preiswert ist, wie uebrigens das meiste nicht mehr hier, thanks to the dollar.
So wohne ich nun direkt unten am Strand mit Blick auf selbigen, immer noch demselben Geraeusch, und vielen Leuten meines Alters um mich herum. Werde heut abend also mal sehn, was das naechtliche beachlife hier so hergibt, hier quatscht jeder mit jedem und das ist das, was ich wollte, als ich allein auf Reisen ging.
Das Wetter ist genauso, wie ich es wollte: barfuss im Strand! Tagsueber bannig heiss, abends noch in shorts, evtl mal n Pulloeverchen ueberwerfen, nachts angenehme Brise zum Schlafen.
Die naechsten 4-5 Tage, die ich noch hier bin, werd ich mich wohl noch zu Ausfluegen in die Umgebung zu Voegelreservaten hinreissen lassen (in den Tagen hier sind mindestens 1000 Pelikane an mir vorbeigezogen), dann gibts hier noch eine seaturtle Station. Ansonsten am Strand wandern, fotografieren, surfen, lesen, schlafen, im Meer baden (die Temperatur koennte nicht perfekter sein), mit andren Surfern quatschen, ein kuehles Corona trinken (mittlerweile esse auch ich zum Fruehstueck Chili-Tomatenmix und braune Bohnen!).