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El Playon

Camp „El Playón“, tiefster venezolanischer Urwald

Mir ging es besser, nicht mehr schlecht. Nur noch schlapp und bei den Gedanken an Essen wurde mir wieder kotzübel. P. hatte sich am Sandwich des Vortrages den Magen verdorben und rannte nur zum Plumsklo. Wir beschlossen also schweren Herzens, die sehnsüchtig erwartete Wanderung zum Wasserfall „Salto Para“, die 2-3 Stunden pro Weg dauerte, steil und durch Hitze führend, für uns ausfallen zu lassen. Stattdessen sahen wir den anderen bei Anlegen der  – wie sich später herausstellte verflohten – Schlangen-Beinschützer zu. Den Rest des Tages schlief ich und pflegte meinen schmerzenden Bauch mit gähnender Leere. Die Dorf-Indios arbeiteten wie wild mit Macheten an der Vergrösserung und Verschönerung des Camps.

Am Nachmittag kamen neue Gäste: der Tourismus-Minister (oder einer vom Tourismusministerium) – gebürtiger Italiener – mitsamt Anhang, zum Überprüfen des Camps, seiner Vorrichtungen. Ob auch alles in Ordnung war und nicht zuviel abgeholzt wird. Die Venezolaner sind sehr auf den Umweltschutz bedacht, Tourismus gibt es auf dem Festland noch nicht so lange. Aber der, den es gibt, ist Natur-Öko-Tourismus. Über das ganze Land verteilt gibt es noch viele andere Ausflugsmöglichkeiten mit derartigen Camps.

Meine Plastikflasche ist gefüllt mit gutem Flusswasser und 1 Tablette Micropur zur Desinfektion lachte mich bräunlich an und vermiest mir jeden Durst. Ich traue auch dem eisgekühlten Saft aus abgekochtem Wasser nicht mehr. Das Einzige ist heisser Tee, der MUSS desinfiziert sein. Ich beneide die Indios, deren Mägen nicht an gechlortes Stadtwasser gewöhnt sind und denen das an sich saubere Flusswasser bestens bekommt.

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