Am Morgen, nachdem es gestern Nachmittag schon kurz (1 Stunde) geschüttet hat, ist das ganze Ufer in tiefen Regenwolken verschwunden. Gestern hatte ich noch in der Affenhitze ein Schaum-Duschbad im Fluss genommen (mit fast 100% abbaubarem „Sebamed“-Shampoo, so was ist bei den Reiseunterlagen erwähnte Vorschrift), heute war es nicht besonders einladend. Auch der Anblick der Riesenfische, die dort zu Verzehr rausgeholt wurden, und ihres Gebisses, erfreute nicht gerade.
Wir packten also alles wieder ein, zogen unsere Regenjacken an und traten die – zum Glück in Wasserlaufrichtung viel kürzere – Rückfahrt nach Las Trincheras an. Die gesamten 5 stunden fing es ständig wieder an zu schütten wie aus Eimern, zum Glück war es warm, in unserem Einbaum.
Nachmittags erwartete die anderen ein köstliches Mittagessen, ich verliess mich auf mein Knäckebrot. Ich befand dieses Camp nach El Playon als „zurück in die Zivilisation“. Interessant, wie schnell man seine Ansprüche zurückschraubt und sich an wenig, z.B. einer Kloschüssel auch ohne Spülung, erfreuen kann. Das letzte Abendessen im Camp wurde wegen ständiger Regenschauer im Haus eingenommen.
P. und ich bezogen unsere Hängematten. Ich steig ein und – knallte 1 Meter tiefer. Aua. Schlechter Knoten, ich hätte doch meinen Palstek verwenden sollen. Zum Glück tat ich mir nicht sehr weh, es folgte bei uns beiden Genesenen aber ein langer Lachanfall. Das Einschlafen fiel schwer. Obwohl die Brüllaffen diese Nacht ruhig waren, war es im Gegensatz zum anderen Camp doch furchtbar laut. Überall raschelte, flog und klapperte irgendwas im Wald. Ausserdem war es zum ersten Mal stockfinster. Wieder hoffte ich, nachts nicht auf die Toilette zu müssen, wieder vergeblich.