Ich sitze abgefertigt im Wartesaal für den Flug nach Carácas, draussen Traumwetter, welches bisher absolut an mir vorbeiging. Der leichtsinnige Plan, in den 4 Stunden Zwischenlandung kurz die Bordkarte zu holen und dann schnell mit dem Flughafenbus in die Stadt zu fahren, um diesem Stop noch etwas Gutes abzuverlangen…haha. Jetzt blicke ich in die Ferne auf die Stadt und hätte grosse Lust, einfach hierzubleiben. Der Djungel Venezuelas erscheint mir momentan so unerreichbar weit weg, gedanklich. Praktisch bin ich ja nur noch 2 Stunden Wartezeit und dann 10 Flugstunden vom nächsten Ziel entfernt.
Ich denke gerade an meine Mitreisenden, die 50, in Madrid. Genau jetzt müssten sich alle die Köpfe einschlagen. Die Iberia aus Madrid kommt gleichzeitig mit meiner Viasa-Maschine in Carácas an,werr weiss, vielleicht sehe ich da ja jemanden wieder. Habe per R-Gespräch wieder mal in München angerufen. Denn mein Anschlussflug nach meiner Ankunft um 15.25 Uhr in Carácas geht schon um 16.15 Uhr ab dem nationalen Flughafen geht. Und das ist der letzte Tagesflug nach Ciudad Bolívar,wo morgen meine Djungeltour beginnt und da will ich hin, heute. Nicht in Carácas schlafen und morgen in aller Frühe wieder fliegen, ohne irgend etwas von C.B. gesehen zu haben. Abgesprochen ist, dass bei meiner Ankunft – wieder ein Glück, dass ich nur Handgepäck habe – jemand dort schon mit meinem Anschlussticket in der Hand wedelt und mit mir direkt zum nächsten Flug düst, der selbstverständlich im Notfall auf mich wartet.
Sollte ich jemals in diesem Camp ankommen, werde ich die laut Reiseunterlagen angebotene „Zeit zum Ausruhen“ glaube ich sogar nützen!.. Gleich gibt´s erstmal 8 Stunden Tiefschlaf auf dem Flug, auch auf die Gefahr hin, Essen und Film zu verpassen. Ich frage mich gerade, wie ich bei dem geplanten eiligen Umsteigen in Carácas später noch zu meiner Landeswährung kommen soll? Ich finde, ich habe mich bis jetzt ganz gut ohne Peseten und Escudos durchgeschlagen. Fast wäre ich in Lissabon an der Airport Tax gescheitert. Ein freundliches, na ja, eher lautes spanisches Wort meinerseits über meinen überaus interessanten und ungewollten Reiseverlauf liess diese Geldforderung des Bodenpersonals dann im Sande verlaufen.